Skip to main content
Startseite » Typhus

Die Liste an Infektionskrankheiten, die unsere Gesundheit in fernen Ländern bedrohen, ist lang. Da heißt es, gut informiert zu sein und bestens vorbereitet auf Reisen zu gehen. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit einer meldepflichtigen Erkrankung, dem Typhus.

 

Was ist denn das?

Bei Typhus handelt es sich um eine schwere bakterielle Infektion, die vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser und kontaminierte Lebensmittel ausgelöst wird. In Europa nur selten anzutreffen, sieht es bei Fernreisen in Länder, wo unzureichende hygienische Verhältnisse herrschen (z. B. in Regionen Südostasiens, Afrikas oder Mittel- und Südamerikas) diesbezüglich anders aus.
Die wissenschaftliche Bezeichnung Typhus abdominalis weist schon auf den Ort der hauptsächlichen Symptome hin – den Verdauungstrakt. Ausgelöst wird er durch das Bakterium Salmonella enterica Serotyp Typhi. Für das sogenannte Paratyphus-Fieber, eine verwandte, aber weitaus mildere Form, sind hingegen andere, wenn auch ähnliche Erreger verantwortlich (Salmonella enterica Serotyp Paratyphi A, B und C). Die Übertragung erfolgt jedoch auf demselben Weg durch den Genuss von verunreinigtem Trinkwasser, rohen Lebensmitteln, Eiswürfeln oder durch den Kontakt mit bereits infizierten Personen.

 

Symptome und Verlauf

Hat man sich angesteckt, dauert es in etwa ein bis drei Wochen bis zum Ausbruch. Im weiteren Verlauf sind nach und nach die folgenden Beschwerden zu beobachten:
Im Anschluss an eine Phase mit erhöhter Temperatur steigt das Fieber meist über 39 °C an und hält über mehrere Tage an. Dazu kommen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Müdigkeit und allgemeine Schwäche. Ganz typisch sind Magen-Darm-Beschwerden, wie Verstopfung oder Durchfall, und Übelkeit. Bei manchen Erkrankten sind Hautausschläge in Form von kleinen, rötlichen Flecken (Roseolen) im Brust- und Bauchbereich zu beobachten. In schweren Fällen sind Veränderungen des Bewusstseins mit Benommenheit oder Verwirrtheit möglich. Wird Typhus nicht behandelt, kann die Infektion durch starke Blutungen, Sepsis oder einen Darmdurchbruch lebensbedrohlich werden. Die jährlichen Todesfälle durch Typhus werden weltweit auf rund 200.000 geschätzt, bei einer immensen Zahl von bis zu 22 Millionen Erkrankungen.

 

Erkennung und Behandlung

Die Diagnose von Typhus abdominalis kann sowohl durch eine Blut- als auch eine Stuhluntersuchung gestellt werden. Steht das Ergebnis fest, werden spezielle Antibiotika eingesetzt, die den Bakterien den Garaus machen. Zugleich müssen den Betroffenen Flüssigkeit und Elektrolyte zugeführt werden, um eine Dehydrierung zu verhindern. Je früher die Behandlung beginnt, desto größer sind die Heilungschancen. Unbehandelt nimmt man ein Sterblichkeitsrisiko von bis zu 20 Prozent an, mit Antibiotika-Therapie sinkt es unter ein Prozent. Beim milderen Paratyphus sind diese Medikamente ebenso wirksam.

 

Präventive Maßnahmen

Während bei uns eine Infektion mit Typhus äußerst unwahrscheinlich scheint, ist das Risiko vor allem bei Fernreisen immer gegenwärtig. Mit einigen Vorkehrungen und Verhaltensregeln kann es allerdings minimiert werden.

  • Trinkwasser: Nur abgepacktes, abgekochtes oder gefiltertes Wasser verwenden!
  • Lebensmittel: Nur Gekochtes konsumieren! Keine rohen Speisen, Salate, Muscheln, Speiseeis oder Eiswürfel.
  • Hygiene: Hände regelmäßig mit Wasser und Seife waschen bzw. nach Möglichkeit desinfizieren – vor allem vor dem Essen.
  • Impfung: Diese ist entweder in Form einer Schluckimpfung oder als Injektion verfügbar, welche, je nach Serum, bis zu drei Jahre lang einen verlässlichen Schutz garantiert. Speziell bei Reisen in Risikogebiete mit hohem Typhus-Vorkommen oder schlechter Trinkwasserversorgung sollte unbedingt an diese Möglichkeit gedacht werden. Damit der Schutz vollständig aufgebaut werden kann, muss die Immunisierung mindestens zwei Wochen vor dem Beginn der Reise erfolgen.

 

Wenn Sie einen Aufenthalt in fernen Ländern planen, gilt es, sich vorab über alle bestehenden Einreisebestimmungen und Impfempfehlungen – oder sogar vorgeschriebenen Impfungen – zu informieren. Ihre ApoLife Apothekerinnen und Apotheker können Ihnen hier nicht nur fachkundige Auskunft und wichtige Tipps geben, sondern zudem Ihre Reiseapotheke auf den neuesten Stand bringen oder mit unverzichtbaren Präparaten für den Notfall ausstatten.